Theater, verstanden als kreativer Schaffensprozess, eröffnet Schüler*innen die Möglichkeit:
* ihre Eigen- und Fremdwahrnehmung zu schulen
* sich als selbstwirksam und kreativ wahrzunehmen
* Körperbewusstsein zu fördern, ästhetisches Bewusstsein auszubilden, Selbstbewusstsein zu stärken
* Differenziertheit bezüglich Sprache und Ausdrucksvermögen zu entwickeln
* einen (Selbst-)Wert in sich zu entdecken, der jenseits gesellschaftlich geschaffener Barrieren
existiert
Wenn Kinder und/oder Jugendliche sich in einen gemeinsamen, angeleiteten Theaterprozess begeben, teilen sie einen kleinen, aber intensiven und an Erfahrungen reichen Lebensausschnitt miteinander. Es kann für einen jungen Menschen prägend sein, sich in respektvoller Atmosphäre das erste Mal in seiner ganzen Wesenheit vor eine Gruppe zu stellen und "Ich bin ..." zu sagen. Es kann eine innere Schatztruhe öffnen, wenn Kinder und Jugendliche wahrzunehmen lernen, dass ihm oder ihr wundervolle Ideen innewohnen, die, behutsam und professionell aufgefangen, für eine Gruppe und deren Projekt von großem Wert sein können. Es kann für einen Heranwachsenden eine besondere Bereicherung darstellen, in einer Aufführungssituation Lehrkräften, Mitschüler*innen und Eltern in einer anderen Rolle als der gewohnten gegenüberzutreten. Und es ist von großer Wichtigkeit für Schüler*innen, deren Fokus auf Kopf und Sitzfleisch gelenkt ist, ihren Körper, ihre Stimme, ihr Ausdrucksvermögen in kreativer Weise (besser) kennenzulernen und sich innerhalb einer Gruppe als selbstwirksam zu erleben.
Ich biete mit THEALITÉ unterschiedliche Arbeitsformate an, die nach Bedarf gerne variiert werden können. In individuell konzipierten Vormittags-Workshops kann ein wirksamer Eindruck theaterpädagogischer Arbeit entstehen. In einem Theaterseminar erhalten Schüler*innen das Angebot, mit theaterspezifischen Begriffen zu experimentieren, sie zu diskutieren, infrage zu stellen, auf die Alltagswelt zu beziehen oder neu zu denken. Was kann mir eine Bühne sein? Bin ich auch in meinem Alltag Schauspieler*in und verkörpere unterschiedliche Rollen? Solche und andere Fragen können thematisiert werden. In thematisch und nach Absprache ausgerichteten Wochen-Workshops ist das Ziel, eine Klassenzimmeraufführung zu erarbeiten und damit in komprimierter, intensiver Form an einem Theaterprozess teilzuhaben. Mit ausreichend zeitlichem Vorlauf kann ein Schuljahresprojekt angestrebt werden, das von regelmäßigen Probenzeiten ausgehend eine abendfüllende Inszenierung erarbeitet.
"Die Anmut der Kinder besteht und sie besteht vor allem als ein Korrektiv der Gesellschaft; sie ist eine der Anweisungen, die uns auf das >nicht disziplinierte Glück< gegeben sind."
Walter Benjamin